EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
getreu der Devise „never stop wondering, never stop wandering“ sind wir als Netzwerk der deutschen Mobilitätsberatung „Berufsbildung ohne Grenzen“ (BoG) stets aktiv und in Bewegung, sei es weltweit "on Tour" mit unseren entdeckungsfreudigen Azubis oder im Rahmen unserer überregionalen Netzwerkarbeit. Hier kamen zuletzt in Berlin die BoG-Mobilitätsberater*innen zum ersten bundesweiten Treffen in diesem Jahr zusammen, um die aktuellen Entwicklungen im Projekt zu betrachten und Lösungen für anstehende Herausforderungen zu erarbeiten.
Freuen Sie sich im Folgenden auf einen thematisch vielfältigen Newsletter. Unter dem Motto #dukannst waren wir im ersten Tertial 2019 vor allem mit unseren Azubis schon ziemlich mobil, was die individuellen Erfahrungsberichte eindrucksvoll wiedergeben.
Neues aus dem Netzwerk
15.-16. April 2019 | Bundesweites Netzwerktreffen in Berlin
Vom 15. bis zum 16. April 2019 kamen ca. 60 Mobilitätsberaterinnen und -berater im Zentrum der Hauptstadt zum ersten überregionalen Netzwerktreffen in 2019 zusammen, um sich über aktuelle Themen und Herausforderungen im Rahmen der Mobilität in der Berufsbildung zu informieren. Darüber hinaus stellten während der zweitätigen Veranstaltung Vertreter von unter anderem der Joachim Herz Stiftung sowie der IBS (Informations- und Beratungsstelle für Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung) ihre Programme durch Vorträge und in Workshops vor. Die verschiedenen Informations- und Austauschformate boten allen Teilnehmenden auch in diesem Jahr eine gute Gelegenheit, sich überregional zu vernetzen und gute Anregungen für die weitere Arbeit in der Mobilitätsberatung mit nach Hause zu nehmen.
12. April 2019 | BoG in der französischen Botschaft

Mit prominenter Teilnahme der französischen Arbeitsministerin Muriel Pénicaud bot die Podiumsdiskussion zum Thema "Mobilität von Auszubildenden in Frankreich, Deutschland und Europa" in der Französischen Botschaft in Berlin eine schöne Gelegenheit, Berufsbildung ohne Grenzen einem Publikum aus international agierenden Akteuren in der beruflichen Bildung nahe zu bringen und zu vermitteln. Mit auf dem Podium standen neben Tamara Moll (BoG) der Geschäftsführer der Gruppe CEI (Centre d'Échanges Internationaux) Guillaume Dufrense, sowie der Präsident der deutsch-französischen Industrie- und Handelskammer Guy Maugis und der Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin Ulrich Wiegand.
5. April 2019 | BoG im Rahmen der Tagung von EfVET Deutschland
Auf breites Interesse aller Teilnehmenden stieß die Vorstellung von "Berufsbildung ohne Grenzen" im Rahmen der Jahrestagung von EfVET Deutschland am 05. April in Berlin. EfVET ist eine der führenden europäischen Organisationen von und für Anbieter im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung (VET). Im Rahmen der Veranstaltung wurden eine Vielzahl erfolgreich umgesetzter Projekte zur Umsetzung von Auslandsaufenthalten in der beruflichen Bildung von regional- und international agierenden Akteuren vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus bot der Tag eine gute Gelegenheit, sich institutionell zu vernetzen und Kooperationsmöglichkeiten zu eruieren.
Wir wachsen! Neuer Mobilitätsberater im Netzwerk

Ganz herzlich willkommen heißen wir bei Berufsbildung ohne Grenzen die IHK Nürnberg für Mittelfranken. Ansprechpartner für Mobilitätsberatung ist dort ab sofort Theodor Wolfrum.
Kontaktdaten:
T | +49 911 1335-484
E | theodor.wolfrum@nuernberg.ihk.de
Neues aus der Mobi-Praxis
HWK Cottbus | 15. Lehrlingsaustausch zwischen der HWK Cottbus und der "Chambre de Métiers du Jura"

Drei Wochen lang hielten sich neun Lehrlinge und zwei Ausbilder aus Frankreich im vergangenen November in Cottbus auf. Die Junghandwerker aus "Lons le Saunier" gehörten zu den europäischen Gästen des Filmfestivals in Cottbus, an dessen Eröffnung im Staatstheater sie teilnahmen. Besonderen Eindruck hinterließen bei den französischen Gästen die Weberknechte, das Percussion Ensemble aus Elbe-Elster sowie das in Cannes preisgekrönte Drama „Cold War – Der Breitengrad der Liebe“, welches sowohl in Polen als auch in Paris spielt. Die neun Jugendlichen nutzen den Jugendaustausch, um die Kultur, Sprache und die Arbeitsweisen in Deutschland kennen zu lernen. Nach einem Sprachkurs in der ersten Woche ging es in den nächsten zwei Wochen zum Praktikum in die Unternehmen.
Aufenthalt gefördert durch: "Pro Tandem"
Bild: Französische Lehrlinge und Ausbilder bei der Eröffnung des Filmfestivals in Cottbus
© HWK Cottbus
HWK Berlin | 3-wöchiges Praktikum auf Sardinien

Julien Busch, Bäcker-Auszubildender aus Berlin, nutzte die Möglichkeit im Januar 2019 und absolvierte ein 3-wöchiges Praktikum in einer Bäckerei auf Sardinien: „Es ist phantastisch! Das Backen, das Essen, die Menschen, die Mentalität, die Gassen und der Kaffee! Ich bin sehr glücklich, dass ich hierfür eine Chance bekommen habe.“
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // sequa gGmbH
Bild: Julien (r.) mit seinen sardischen Kollegen der Pbread Natural Baker auf Sardinien
© Julien Busch
HWK Berlin | 5 Wochen in Reykjavik

Christin hat bereits während ihrer Ausbildung als Bühnenmalerin ein Praktikum in Island absolviert und die Chance nun nach der Ausbildung erneut wahrgenommen. Dieses Mal war sie im Januar und Februar über einen Zeitraum von fünf Wochen am Nationaltheater in Reykjavik und dort sogar verantwortlich für die Bühnengestaltung der Produktion „Súper“.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ /// sequa gGmbH
Bild: Christin bei ihrer Arbeit am Nationaltheater (þjóðleikhús) in Reykjavik. Das Bühnenbild zeigt marmoriertes Lammfleisch zum Stück „Súper“.
© Christin Pinzer
HWK Berlin | 4 Azubis der Region Trondheim (Norwegen) in Berlin

Bereits zum dritten mal wurden Auszubildende der Region Trondheim aus Norwegen in Berlin begrüßt. Die angehenden Betonbauerinnen und Zimmerer arbeiteten über zwei Wochen lang in Handwerksbetrieben vor Ort mit. Da vor allem Mädchen im Betonbauerhandwerk in Deutschland noch stets eine Ausnahme sind, stellte der Aufenthalt der Gruppe für alle Beteiligten einen großen Gewinn dar. “The exchange with "Handwerkskammer Berlin" has given me a greater understanding of working life in Europe, and differences and similarities in the craft between Norway and Germany”, erklärte Janne, eine der Betonbauerinnen, stolz.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+
Bild: Angehende Betonbauerinnen und Zimmerer aus Norwegen in Berlin
© Martin Christensen/Trondelagfylke
HWK Berlin | 4 Wochen in Trondheim (Norwegen)

Vier Wochen verbrachte Michael, angehender Tischler, in Trondheim (Norwegen), während Auszubildende von dort im Gegenzug zu Gast in Berlin waren. Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in der Tischlerei vor Ort in der Herstellung von Treppen, Fenstern und Türen. Dazu Michael: „Im Fokus stehen klassische, schlichte Doppelkastenfenster. Hier verzichtet man auf den Einsatz von Kunststoffelementen und verwendet umweltschonende Lacke. Ein Ansatz, der mir sehr gefällt."
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ und Mitteln der sequa gGmbH
© Martin Christensen/Trondelagfylke
HWK Oldenburg | „Grüass di“ statt „Moin“

Bereits im siebten Jahr befindet sich der Lehrlingsaustausch, den die HWK Oldenburg zusammen mit der BBS3 Oldenburg und der LBS Feldkirch durchführt. In diesem Jahr verbrachten vier Auszubildende (ein angehender Bäcker, sowie eine angehende Konditorin, Fleischerin und Fachverkäuferin) drei unvergesseliche Wochen in Vorarlberg/Österreich. Sie haben in ihren Praktikumsbetrieben viele neue Produkte und Techniken kennengelernt, die jetzt in den heimischen Betrieben an der einen oder anderen Stelle Einzug halten werden. Auf den Gegenbesuch aus Östereich im Mai freuen sich die Teilnehmenden schon jetzt.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // sequa gGmbH
Bild: Ein Ausflug auf den Pfänder, den Hausberg von Bregenz
© Jens Bomhoff
HWK Oldenburg | Bier brauen in Südtirol

Als angehender Brauer & Mälzer zog es Jakob im Februar 2019 für vier Wochen in eine kleine Gasthausbrauerei in Bozen/Südtirol, in der er in die tägliche Arbeit voll einbezogen wurde. Vor Ort hat sich Braumeister Tobi viel Zeit genommen, um mit ihm die Analyse von Brauwasser durchzugehen. "Ich habe dort wesentlich mehr gelernt, als in der Berufsschule. Als Vorbereitung auf meine anstehende Zwischenprüfung war das optimal. Diese vier Wochen waren eine unbeschreiblich großartige Bereicherung für meine Ausbildung, sowohl auf fachlicher als auch auf menschlicher Ebene", schwärmt Jakob. Mit einem perfekten Praktikumszeugnis und vielen neuen Kenntnissen ist Jakob inzwischen aus Italien zurückgekehrt.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // sequa gGmbH
Bild: Jakob mit Leidenschaft bei der Arbeit
© Jakob Kastenholz
IHK Köln | Ab in die Sonne mit AusbildungWeltweit

Im November 2018 hat die Mobilitätsberatung der IHK Köln erstmalig über einen eigenen Förderantrag eine Auszubildende mit dem Programm „Ausbildung weltweit“ entsendet. Julia Hebbeker absolvierte im Rahmen ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin ein vierwöchiges Praktikum in Kapstadt (Südafrika). Ausschlaggebend hierfür war der Wunsch, ihre Englischkenntnisse zu vertiefen und sich beruflich weiterzuentwickeln. Unterstützt wurde sie vor allem von Frau Lukas, der verantwortlichen Ausbilderin bei Miltenyi Biotec, die schon über einige positive Erfahrungen mit der betrieblichen Entsendung von Auszubildenden im Rahmen der Erasmus+ Förderung verfügt.
Frau Hebbekers Fazit: "Es hat mir super gefallen und ich kann es nur weiterempfehlen!" Die IHK Köln hat inzwischen einen festen Kooperationspartner vor Ort, so dass weitere Entsendungen nach Kapstadt bereits geplant sind.
Aufenthalt gefördert durch: AusbildungWeltweit
Bild: Ein (Arbeits-) Platz an der Sonne
IHK Hannover | 3 Wochen in Irland
Während meiner Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement bei der SBH Nord verschlug es mich im März 2019 für drei Wochen nach Carlow in Irland. Zusammen mit meiner Gastmutter habe ich in derselben Firma gearbeitet, wodurch ich umso einfacher in den betrieblichen Alltag reingekommen bin.
Die Grafschaft Carlow liegt im Südosten Irlands und ist 70 km von der Hauptstadt Dublin entfernt. Gearbeitet habe ich bei Equinox Education Services Ltd. (EES), eine mehrfach ausgezeichnete Firma, die internationale Bildungsangebote anbietet, um kulturelle und schulische Erfahrungen weltweit zu fördern.
Meine Aufgaben waren Daten über Gastfamilien und Schüler, die z.B. ein akademisches Jahr machen, zu erfassen und aktuell zu halten. Des Weiteren übersetzte ich Broschüren ins deutsche und richtete das neue Büro meiner Gastmutter ein. Gearbeitet habe ich mit einem anderen Praktikanten aus Frankreich.
Der Aufenthalt in der Gastfamilie und das Arbeiten im Praktikum hat es mir ermöglicht, sämtliche kulturelle, sprachliche und berufliche Erfahrungen betreffend dem Leben in Irland zu erlangen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich für die Gastfreundschaft der Gastfamilie und das gute Arbeitsklima mit den Kollegen vom EES.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // Stiftung Bildung & Handwerk "EU-Xperience"
HWK Pfalz | 4 Stationen im Rahmen von Auslandspraktika | Interview

Hintergrund - Hanna Franke stammt aus Haßloch (Pfalz) und hat bereits im Sommer 2018 die Prüfung zur Maßschneiderin für Damenoberbekleidung erfolgreich bestanden. Mit Hilfe der Mobilitätsberaterin Francesca Venturella der HWK Pfalz ist sie seit Oktober 2018 im Rahmen von verschiedenen Auslandspraktika in Östereich (Marionettentheater Schönbrunn, Wien), Italien (Atelier Pietro Longhi, Venedig), Spanien und Polen tätig.
***
Das Interview führte Francesca Venturella mit Hanna Franke.
Frau Franke, die vier Stationen sind sehr vielseitig. Steht schon ein ganz bestimmtes berufliches Wunschziel im Hintergrund, für das die Stationen ein geeignetes Erfahrungs-Puzzle sind oder geht es darum, den Horizont zu erweitern, was mit der absolvierten Ausbildung alles machbar ist, quasi als Hilfe zur zukünftigen Berufs-Spezialisierung?
Für mich waren Kostüme verschiedener Traditionen schon immer interessant, deswegen diese speziellen Betriebe. Gerade Venedig und Valencia haben ihre eigenen Traditionen und geben mir die Möglichkeit neue Techniken zu lernen, die ich auch in meinem späteren Arbeitsleben anwenden kann.
Frau Franke, Österreich und Italien-Aufenthalte sind abgeschlossen. Was sind Ihre Erfahrungen und Erlebnisse, welches Resümee ziehen Sie?
Der Unterschied der beiden Länder macht sich natürlich nicht nur auf sprachlicher Ebene bemerkbar. Während ich in Wien hauptsächlich im Theaterbetrieb gearbeitet habe, mit gelegentlichen Restaurationen, durfte ich in Venedig eigene Kostüme nähen, und in Spanien sogar ein Kostüm für mich selbst. In jedem Land wurde ich sehr herzlich aufgenommen, auf verschiedene Art natürlich, doch ich habe mich bisher überall wie zu Hause gefühlt.
Frau Franke, wie sind Sie sprachlich aufgestellt? Italien, Spanien und Polen, wie läuft die Verständigung?
Sprachlich hatte ich bisher relativ wenig Probleme. In Italien konnte ich mich gut auf Englisch unterhalten und im Notfall hilft in Spanien immer ein Übersetzer, wobei ich natürlich auch fleißig lerne.
Frau Franke, mit Wien, Venedig, Valencia und Posen sind das auch vier touristische Highlights, in denen Sie arbeiten. Spielte die Attraktivität der Städte bei der Wahl eine Rolle? Wie viel Zeit bleibt, um die Städte zu genießen? Und wie erlebt man eine Stadt, wenn man dort eine gewisse Zeit lebt und arbeitet anstatt nur als Tourist anzureisen?
Natürlich erlebt man ein Land anders wenn man dort Einheimische kennt. Doch bisher blieb mir leider wenig Zeit zum Erkunden, da ich meine begrenzte Zeit gerne dafür verwende, so viel zu lernen wie möglich.
Frau Franke, man sagt „andere Länder, andere Sitten“. Wie steht es mit den Arbeitsweisen, Arbeitstechniken, vielleicht auch mit der Arbeitsauffassung?
Bezüglich Techniken ist das schwer zu beantworten da jedes Kostüm hier so unterschiedlich ist. Die Arbeitsauffassung hingegen ist eine ganz andere, vor allem in Spanien. Doch das alles sind Dinge die zum Erlebnis dazugehören und mich nur noch flexibler machen.
Frau Franke, wie haben Sie von den Auslandspraktika erfahren, wie liefen die Vorbereitungen/Koordination, bis alles stand?
Ich hatte damals in meiner Ausbildung vom Auslandspraktikum erfahren und entschieden, dass ich darauf meine Karriere aufbauen möchte. Bisher war ich immer vollkommen zufrieden was die Organisation anging, und verstehe mich auch super mit meiner Mobilitätsberaterin, Frau Venturella.
Aufenthalt gefördert durch: Sequa, EBV (IZAAG)
Bild: Hanna Franke beim Schneidern und Nähen
© Hanna Franke
HWK Düsseldorf | Französische Friseur-Azubis zu Gast in Solingen

Die Franzosen machen keine halben Sachen: Ausgerechnet zur turbulenten Vorweihnachtssaison entschlossen sich sieben Friseur-Auszubildende aus der nordwestlichen Hafenstadt Le Havre, Betriebspraktika in Salons in und um Solingen zu absolvieren.
Hintergrund war ein deutsch-französischer Lehrlingsaustausch, organisiert vom Mildred-Scheel-Berufskolleg in Zusammenarbeit mit der Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Düsseldorf und finanziert durch ProTandem, Deutsch-Französische Agentur für den Austausch in der beruflichen Bildung. In diesem Rahmen hatten sechs deutsche Friseur-Azubis bereits im Sommer 2018 die Erfahrung gemacht, in französischen Salons zu arbeiten. Gar nicht so leicht, ohne die entsprechenden Sprachkenntnisse – aber eben nicht unmöglich! Die deutschen Salons freuten sich jedenfalls über die helfenden Hände, und so wurde fleißig mitgewaschen, frisiert, gefärbt und geschnitten.
Aufenthalt gefördert durch: ProTandem
Bild: Bianca (2. v. r.), französische Friseur-Auszubildende, konnte ihrem Chef in Deutschland, Herrn Fierro (2. v. l.) am Übungskopf zeigen, was sie gelernt hat. Mit auf dem Foto: Biancas Lehrer aus Frankreich, Herr Victor (links) und der über ProTandem engagierte Dolmetscher, Herrn Pierre (rechts).
© Rebecca Hof
HWK Düsseldorf | Ausbilderreise zur größten Fleischerfachschule Dänemarks

Sichtlich beeindruckt zeigten sich die fünf Ausbilder, die im Februar an der durch die Mobilitätsberatung der HWK Düsseldorf organisierten Berufsbildungspersonal-Reise zur größten Fleischerfachschule Dänemarks in Roskilde teilnahmen. Dass zur dänischen Schule auch eine eigene Schlachterei gehörte, war zwar im Vorhinein bekannt, die Ausmaße der Anlage überraschte dann aber doch. Täglich können dort 60 Schweine von den dänischen Azubis geschlachtet werden, eine Erfahrung, die deutsche angehende Fleischer im Düsseldorfer Kammerbezirk heute kaum noch machen. Auch die Räumlichkeiten für die Weiterverarbeitung ließen die Fleischerherzen höher schlagen und im Austausch mit den dänischen KollegInnen wurde die ein oder andere Schneidetechnik ausgetauscht. Auch über die Herausforderungen, denen sich die Fleischerausbildung heutzutage stellen muss, wurde viel diskutiert und siehe da: In Deutschland wie in Dänemark hat man mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Die Dänen bedienten sich jüngst eines kleinen Tricks, um die Aufmerksamkeit auf die Ausbildung im Fleischerhandwerk zu ziehen: Der Ausbildungsgang heißt nun „Gourmetfleischer/in“.
Um die Attraktivität im Fleischerhandwerk auch im Bezirk der HWK Düsseldorf zu steigern, soll auf die Ausbilderreise bald ein deutsch-dänischer Austausch für Auszubildende folgen. Die Planung hierfür läuft bereits auf vollen Touren.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // sequa GmbH // move-it
Bild: Auch aus Fleisch lassen sich kleine Pralinenpäckchen formen. Im Unterricht lernen die angehenden FleischerInnen, die die Waren möglichst ansprechend präsentiert werden können.
© Rebecca Hof
HWK Ostthüringen | Zehn polnische Azubis zum Lernaufenthalt in Ostthüringen

Motiviert und auch etwas nervös kamen die polnischen Azubis am Montag zur Begrüßung und Einweisung in die Handwerkskammer für Ostthüringen. Die fünf Friseurinnen und fünf Kfz-Mechatroniker arbeiteten für zwei Wochen in verschiedenen Gastbetrieben in Gera und Jena mit. Die Azubis wurden begleitet und betreut von Jakub Turanski, einem Mitarbeiter des polnischen Projektträgers, aus Wroclaw. Das Mobilitätsberaterteam der Handwerkskammer für Ostthüringen hat die Gastbetriebe und die Unterkunft für die Gäste organisiert.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // Mobilität der Nationalen Agentur in Polen
Bild: Begrüßung der polnischen Gäste in der Handwerkskammer für Ostthüringen
© Handwerkskammer für Ostthüringen
HWK Ostthüringen | Aktuelles ERASMUS+ Partnerschaftsprojekt auf der Zielgeraden

Das letzte Arbeitspaket des Erasmus+ Partnerschaftsprojektes „Interculture competence in VET for wood, metal and vehicle industry“ beinhaltet die Anpassung der 16 Einzelmodule für die Nutzung auf einer E-Learning Plattform. Im Rahmen dieses Pakets stehen die Partner aus Schweden, Österreich, den Niederlanden und Deutschland im engen Kontakt mit den potentiellen Nutzern. Es sind insbesondere Lehrkräfte sowie Ausbilder in Unternehmen die für die Ausbildung von Flüchtlingen und Migranten verantwortlich sind. Das Handbuch ist bereits fertiggestellt. Ergänzt werden die umfangreichen Informationen durch praxisorientierte Tipps, vielfältige Handreichungen und Tests. Wichtig für diese Arbeit ist der Kontakt und Reflektion der Arbeitsergebnisse mit den Nutzern. In mehreren Gesprächsrunden wurden die vom Projektteam der HWK in Gera erstellten Ergebnisse den Lehrkräften vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Auslandsaufenthalt gefördert durch: Erasmus+ // Strategische Partnerschaften, Leitaktion 2 (Das Projekt 2016-1-SE01-KA202-022082 wird aus Mitteln der Europäischen Kommission bezuschusst)
Bild: Gesprächsrunde mit Vertretern von regionalen Berufsschulen
© Kühne (HWK Gera)
HWK Braunschweig-Lüneburg-Stade | Bella Italia auch beruflich entdecken

Zwölf Handwerkslehrlinge machten sich kürzlich auf den Weg nach „Bella Italia“, um dort zu leben und zu arbeiten. Parallel dazu sammelten sechs dazugehörige Ausbilder im Rahmen einer Ausbilderhospitation berufliche Erfahrungen in der Region Veneto.
Aufenthalt gefördert durch: ERASMUS+
Bild oben: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Abendessen mit Mobilitätsberaterin Martina Sommer (vordere Reihe, links) und Federica Perazzolo, Eurocultura (2. Reihe, 6. von rechts)
© Martina Sommer

Gewandmeisterin Stefanie Schmitz vom Staatstheater Braunschweig besuchte ihre Auszubildende Johanna Krafczyk in einer Schneiderwerkstatt in Venedig, die nicht nur wunderschöne Kostüme für den dortigen Karneval herstellt, sondern auch für Film und Fernsehen sowie für verschiedene Theater- und Opernhäuser in Italien.

Der angehende Metallbauer Jan Nowak begeisterte seinen deutschen Ausbilder Thomas Bremer mit neuen Schweißkenntnissen, die er in seinem italienischen Betrieb erlernt hat. Italien ist viel mehr als „dolce vita“, darin sind sich alle Teilnehmer des Projektes einig. Grazie mille!
HWK Freiburg | Metzger im Paradies

Unter der Leitung von Jogi Lederer, Landesinnungsmeister Baden-Württemberg, machten sich im März sechs Metzger und vier technische Fachlehrer aus Lörrach, Freiburg und der Ortenau auf die Reise, um sich mit ihren italienischen Kollegen auszutauschen. Am ersten Tag stand die Aus- und Weiterbildung in Italien im Vordergrund. Bei ENAIP, einer der größten Weiterbildungseinrichtungen Italiens, informierte sich die Gruppe über das italienische Ausbildungssystem im Allgemeinen und über die Bildungsangebote für Fleischer im Besonderen. So kommen zum Beispiel aus ganz Italien Schüler nach Padua, um sich hier zur „Fachkraft im Metzgerhandwerk“ weiterbilden zu lassen. Am zweiten Tag ging es auf den „Sotto il Salone“. Lucian Zollian, selber Fleischer in 4. Generation, aber auch Geschäftsführer des „Sotto il Salone“, führte über den Markt, auf dem rund zwei Dutzend Metzger ihre Produkte anbieten. Die meisten spezialisiert auf Produkte einer Tierart (Schwein, Rind, Geflügel, aber auch Pferde). Es wurde heftig gestaunt, gefragt und natürlich probiert. Eine Fortsetzung der Gespräche ist bereits geplant, wenn Fleischer aus Padua nach Freiburg kommen.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+
Bild: Die Reisegruppe mit Lucian Zollian vor dem „Sotto il Salone“
© HWK Freiburg
HWK Freiburg | Backen auf La Gomera

Sara, eine Italienerin, die extra für die Ausbildung zur Bäckerin nach Deutschland gekommen ist, hat kurz vor ihrer (vorgezogenen!) Abschlussprüfung noch ein Praktikum auf La Gomera absolviert. In der Backstube eines deutschen Auswanderers erlebte sie eine andere Backkultur. „Die Bäckerei auf La Gomera hat sich auf den Geschmack der Spanier eingestellt, so wie auch italienische Restaurants in Deutschland extra für den deutschen Geschmack kochen“, berichtet sie. So wird zum Beispiel mehr mit Öl gebacken. Genossen hat sie auch den entspannteren Umgang mit den spanischen und deutschen Kunden. „Wenn ein Brot nicht mehr da war, haben die Kunden einfach ein anderes gekauft. Hier in Deutschland erwarten immer alle zu jeder Zeit das komplette Sortiment.“ Ein weiterer Unterschied zu ihrem beruflichen Alltag in Deutschland war die Größe des Betriebes: „Der Betrieb war sehr klein. Wir haben später angefangen und nach der Arbeit sind wir immer noch gemeinsam weggegangen.“ Inzwischen hat Sara ihre Prüfung mit 1,9 bestanden und ist als Gesellin in ihrem Ausbildungsbetrieb beschäftigt.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+
Bild: Backen vor traumhafter Kulisse
© Sara Schiavon
HWK Freiburg | Besuch aus Norwegen

Von der Guri-Kunna-Berufsschule auf der Insel Hitra, Mittelnorwegen, kamen im März drei Elektro- und drei Zimmerer-Azubis nach Freiburg, um bei Holzbau- und Elektrobetrieben im Schwarzwald zwei Wochen lang mitzuarbeiten. Alle waren sich einig, dass sie in den zwei Wochen viel gelernt haben, aber auch eine Menge Spaß hatten. So sind sie in die Schweiz gefahren, um das Fußballspiel des FC Basel gegen die Young Boys Bern anzuschauen, waren Gokart fahren und schwimmen und haben alle verfügbaren Burgen in der Umgebung erwandert. Auch die Betriebe waren hellauf begeistert und hätten die Jungs gerne behalten. Nicht nur wegen des Fachkräftemangels. Im September findet der Rückbesuch statt. Insgesamt vier Azubis aus dem Kammergebiet werden drei Wochen lang auf der Insel Hitra sein.
Aufenthalt gefördert durch: Erasmus+
Bild: Tannen statt Birken: norwegische Azubis im Schwarzwald'
© Guri Kunna vgs
Kurz notiert
PARKUR: kostenlose Lernplattform für Azubis

Mit PARKUR können sich französische und deutsche Jugendliche autonom, interaktiv und kollektiv auf ihre berufliche Mobilität im Partnerland vorbereiten. Dabei folgen sie einem Lernweg auf der Plattform, der sich flexibel und individuell an ihre Bedürfnisse und Verfügbarkeiten anpasst. Die Plattform PARKUR richtet sich an junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 30 Jahren mit französischen Grundkenntnissen (A2/B1), die gerade ihr Abitur, ihren Hochschulabschluss oder ihre Berufsausbildung hinter sich gebracht haben, und die sich aktuell in einer Übergangsphase befinden. Die Interessierten haben bereits ein konkretes Praktikums- oder Jobvorhaben in Frankreich und möchten sich durch den Besuch einer E-Learning-Plattform selbstbestimmt auf ihren Auslandsaufenthalt im Partnerland vorbereiten.
→ Infos | → Website | → Youtube | → Demo-Version
My Europass Story

Europass-User aufgepasst: Das Nationale Europass Center Deutschland fordert Nutzerinnen und Nutzer von Europass-Dokumenten dazu auf, kritische Feedbacks zum Europass zu geben. Welche Vorteile bieten die Nutzung der Dokumente? Kann der Europass-Lebenslauf im Rahmen von Bewerbungen zum Einsatz kommen? Was funktioniert gut und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? Erfahrungsberichte können ab sofort → hier hinterlassen werden.